Helikopterflug

29.05.2010 Hubschrauberrettung nach Lukla

 

Ich packe noch schnell meinen Schlafsack aus und lege mich, nachdem ich meine Medikamente eingenommen habe, hin.  Am nächsten morgen ist das Erwachen erschreckend. Ich habe das Gefühl, dass ich ersticke. Ich kann  weder ein, noch ausatmen. Mit der Lippenpresse geht es zwar etwas besser, aber nicht wirklich gut. Jede Bewegung, die mir etwas Sauerstoff abverlangt, macht mir zu schaffen. Und alle meine Medikamente sind im ABC ! Hoffentlich ist heute das Wetter in Lukla gut genug, dass der Hubschrauber kommen kann!. Bei uns ist es sonnig klar – das ist aber nicht ausschlaggebend. Ich sitze in meinem Schlafsack in einem Stuhl und versuche mich so wenig zu bewegen wie nur möglich. Mit der Zeit kommen mir Ängste: Ich will hier nicht im BC ersticken ! Ersticken – ekelhafter Tod !.....Plötzlich hören wir ein fremdes Motorengeräusch und ich merke, dass Rettung da ist. Kurze Zeit später kommt ein kleiner Hubschrauber das Tal hinauf und landet ca. 100 von uns. Wir sollen schnell einsteigen, da in Lukla das Wetter schlecht ist. Mor und Luis tragen mich halb zum Helikopter, wo ich sofort nach der rettenden Sauerstofflasche greife. Zwar ist die Umgebung und der Flug  schön, ich kann sie aber nicht genießen, da ich damit beschäftigt bin genügend Sauerstoff zu bekommen. Nach einem Zwischenstopp in Tashigoan, wo der Pilot seinen Kerosin auffüllen muss, erreichen wir dann doch Lukla, wo wir direkt vor dem Spital abgeladen werden. Gerettet … erstmal …

Das von Schweizern eingerichtete Krankenhaus ist sauber und macht einen sehr guten Eindruck. Der Arzt macht auch am Anfang einen professionellen Endruck. Insbesondere sind auch neuste Gerätschaften zu erkennen. Ich diskutiere und bespreche mit ihm die Therapie, die zunächst sinnvoll erscheint, später jedoch total abdriftet. Den medizinischen Teil möchte ich hier klein halten. Zusammengefasst ärgere ich mich, dass ich erst zu spät Einhalt gebot. In der Zwischenzeit bin ich ins Vorhofflimmern manövriert worden. Als der  Arzt nicht mehr weiter weiß, empfiehlt er den Flug nach Lukla. Also werde ich zum Airport getragen, wo jedoch kein Flieger mehr geht (Wetter) aber für 10 000 $ mir ein Hubschrauber zu Verfügung steht. Das ist nun der Umkehrpunkt. Ich bestehe darauf zurück ins Krankenhaus getragen zu werden, lasse mich an den Monitor anschließen und mache meine Therapie nur noch selber. Am nächsten Tag kann ich zu Fuß aus dem Krankenhaus zum Flughafen und nach Kathmandu.

 

Joe

Der Chamlang Himal  (7321m) bei Tagesanbruch vom Hillary Basecamp (4800m) aus gesehen

Die Umgebung ist zwar traumhaft, der Joe ringt jedoch nach Luft und hofft auf den Helikopter

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